Vitamin B12
Welche Formen von Vitamin B12
Es gibt vier unterschiedliche Formen von Vitamin B12.
Um einen Mangel an Vitamin B12 vorzubeugen, ist die Form „Methylcobalamin“ gut geeignet. Die hohe Bioverfügbarkeit ermöglicht eine schnelle Aufnahme im Körper.
„Hydroxocobalamin“ kann vom Körper besser gespeichert werden und dient als Speicher für eine spätere Nutzung. Im Gegensatz zum Methylcobalamin ist das Vitamin B12 nicht sofort verfügbar.
„Cyanocobalamin“ wird in vielen Vitamin B12 Präparaten verwendet. Die Herstellungskosten sind günstiger als bei anderen Mitteln. Die Verfügbarkeit des Vitamins kann erst nach mehreren aufwendigen Schritten im Körper hergestellt werden. Da Cyanocobalamin auch Blausäure enthält, sollte überlegt werden, ob eine Einnahme sinnvoll ist. Außer einem günstigeren Preis hat es keine Vorteile gegenüber dem Methylcobalamin. Dennoch ist es das beliebteste Präparat des Vitamin B12.
„Adenosylcobalamin“ ist in der Erzeugung sehr kostspielig und wird in Deutschland kaum genutzt. Die Verfügbarkeit von Vitamin B12 ist bei diesem Mittel ähnlich gut wie beim Methylcobalamin. Präparate, die auf dem Markt erhältlich sind, sind in der Regel entsprechend teuer.
Wie wird Vitamin B12 hergestellt?
Vitamin B12 wird vom menschlichen Körper im Dickdarm hergestellt und ist von dort aus nicht mehr verwertbar. Deshalb wird das Vitamin B12 künstlich hergestellt und an Trägermoleküle gebunden. Diese Formen sind als orale Präparate und als Injektion erhältlich.In der Herstellung hat sich das Cyanocobalamin aufgrund des günstigeren Preises, der langen Haltbarkeit und der einfachen Erzeugung durchgesetzt.
Cyanocobalamin ist das Trägermolekül für das sehr empfindliche Vitamin B12 und entstand als Verunreinigung durch die Benutzung von Aktivkohle in einem Isolationsprozess. Fälschlicherweise wurde es zunächst für die natürliche Form des Vitamin B12 gehalten. Es kommt weder im Körper noch in Nahrungsmitteln vor und besitzt keinerlei eigene Wirkung.
Um das Vitamin B12 verwertbar zu machen, muss der Körper vier Stoffwechselschritte vornehmen. Bei der Umwandlung kommt es oft zu einem metabolischen Nachteil und ein Teil des Cyanocobalamins wird ungenutzt ausgeschieden, was letztlich die Bioverfügbarkeit heruntersetzt.
Vitamin B12 in Nahrungsmittel
Vitamin B12 kommt nur in tierischen Produkten vor. In pflanzlichen Produkten ist das Vitamin B12 nicht vorhanden. Lediglich fermentierte Nahrungsmittel wie Bier, Sauerkraut oder Chlorella-Algen enthalten eine geringe Menge an Vitamin B12 und sind für Vegetarier und Veganer gleichermaßen geeignet. Um einem Mangel vorzubeugen, sollten Veganer auf künstliches Vitamin B12 in Form von Tabletten oder Injektionen zurückgreifen.
Zu den Vitamin B12 Quellen gehören u. a. folgende Nahrungsmittel (Vitamin B12-Gehalt pro 100 Gramm in Mikrogramm steht in Klammern):
- Camembert (3,1)
- Körniger Frischkäse (2)
- Magerquark (0,9)
- Austern (15)
- Hering (8,5)
- Leber (26-65)
- Niere (15-63)
- Hühnerei (1,9)
- Sauerkraut (Spuren)
Im Normalfall ist eine große Aufnahme des Vitamin B12 über die Nahrung nicht notwendig, da ein gefüllter Speicher eine Mangelversorgung lange ausgleichen kann.
Dosierung Vitamin B12?
Die richtige Dosierung festzulegen ist gar nicht so einfach. Glaubt man verschiedenen Statistiken und Studien, ergibt sich eine Spanne von 3 µg bis zu 1000 µg. Als Richtwert dient eine Aufnahme von 3 µg am Tag, wobei die reine Verwertung von Vitamin B12 bei einer Tagesdosis von 1,5 µg bis 2 µg liegt. Die etwas höhere Aufnahme ist deshalb notwendig, da aus den Vitamin B12-Erzeugnissen nicht die gesamte Menge herausgezogen werden kann.
Wenn der Körperspeicher gefüllt werden muss, empfiehlt sich eine tägliche Aufnahme von 1000 µg/Tag oder eine 4-Wochen-Kur mit 5000 µg/Tag. Dies ist der Fall, wenn der Körperspeicher nach einer Krankheit oder einer Mangelerscheinung leer ist.
Um den Vitamin B12-Speicher zu erhalten und die Tagesdosis zu decken, reicht je nach Bedarf eine tägliche Dosis von 10 µg bis 1000 µg aus.
Eine Überdosierung ist unbedenklich, da der Körper wieder ausscheidet, was er nicht benötigt. Dennoch sollte mit der Aufnahme von Vitamin B12 nicht übertrieben werden.
Vitamin B12 Mangelerscheinungen
Da der Körper das Vitamin B12 nicht selbst herstellen kann, ist er auf die Versorgung über die Nahrung angewiesen. Ein höherer Bedarf oder eine Unterversorgung leert auf Dauer den körpereigenen Speicher. Eine gewisse Zeit lang kann der Körper einen Mangel an Vitamin B12 ausgleichen. Ist der Speicher erschöpft, treten die schwerwiegenden Mängel auf.
Zu den häufigsten Mangelerscheinungen zählen Nervenschäden, ein gestörter Energiestoffwechsel, Blutarmut, Störungen des Hormon- und Neurotransmitterstoffwechsels, Verdauungsstörungen und Entzündungen in Magen, Darm und Mund. Beim Auftreten eines oder mehrerer Symptome ist es ratsam, einen Vitamin B12-Urintest durchführen zu lassen, um festzustellen, ob es sich um einen Vitamin B12-Mangel handelt und wie schwerwiegend er ist. Nur so kann eine effektive Behandlung stattfinden.
Bei Diagnosen wie z. B. Autismus, Alzheimer, Demenz, Morbus Crohn. Chronischen Schmerzen oder Depressionen sollte immer auch der Vitamin B12-Gehalt über einen Urin- oder einen Holo-TC-Bluttest überprüft werden.
Leichte Symptome eines Vitamin B12-Mangels sind unter anderem Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, eingerissene Mundwinkel. Blässe und ständige Müdigkeit und Erschöpfung.
Körpereigene Bildung von Vitamin B12
Vitamin B12 zählt zweifellos zu den komplexesten und interessantesten biologischen Molekülen. Es wird von menschlichen und tierischen Lebewesen benötigt und kann dennoch vom Körper nicht verwertbar hergestellt werden. Bestimmte Bakterienarten produzieren das Vitamin B12 im menschlichen Dickdarm, von wo aus es vermutlich nicht verwendet werden kann. Leider ist dieses Gebiet weitgehend unerforscht, sodass nicht sichergestellt werden kann, inwiefern die Darmbakterien zur B12-Versorgung beitragen.
Neben Vitamin B12 stellen diese Darmbakterien auch verschiedene andere Vitamine her und sind vermutlich auch an der Versorgung des Körpers mit diesen Nährstoffen beteiligt.
Wiederkäuer können dieses wichtige Vitamin B12 im Pansen herstellen. Die Kühe benötigen zur B12-Synthese das Spurenelement Cobalt. Fische haben die gleiche Fähigkeit durch eine Symbiose von Cobalt und Bakterien das wichtige Vitamin B12 herzustellen.
Quellen
Formen von Vitamin B12: https://www.bjoekovit.de/vitamin-b12-welche-form.html (aufgerufen am 16.10.2017)
Herstellung Vitamin B12: http://www.vitaminb12.de/cyanocobalamin/(aufgerufen am 16.10.2017)
http://www.vitaminb12.de/darmbakterien/(aufgerufen am 16.10.2017)
Nahrungsmittel mit Vitamin B12: https://www.netdoktor.de/ernaehrung/vitamin-b12/lebensmittel-mit-hohem-gehalt/(aufgerufen am 16.10.2017)
Dosierung von Vitamin B12: http://www.vitaminb12.de/dosierung/(aufgerufen am 16.10.2017)
Mangelerscheinungen: http://www.vitaminb12.de/mangel/symptome/(aufgerufen am 16.10.2017)
Körpereigene Bildung von Vitamin B12: http://www.vitaminb12.de/darmbakterien/ (aufgerufen am 16.10.2017)